Motto des Monats Juni

Motto des Monats Juni

Kein Ereignis ist so schrecklich wie die Angst davor.“

Dieses Zitat von Andreas Tenzer (*1954)  ist eine tiefgründige Weisheit, die uns dazu anregt, vorausschauend und umsichtig zu handeln, indem wir uns frühzeitig um potenzielle Probleme kümmern und große Ziele in kleinen Schritten angehen.

Das Motto „Kein Ereignis ist so schrecklich wie die Angst davor“ ist eine tiefgründige Aussage, die sich hervorragend auf die Kampfkunst und insbesondere auf die Selbstverteidigung anwenden lässt. Es betont die mentale Komponente, die oft ebenso entscheidend ist wie die physische.

Dieses Zitat spricht die transformative Kraft der Angst an. Oftmals sind die von uns imaginierten Szenarien weitaus schlimmer und lähmender als die tatsächliche Realität.

  • Lähmende Wirkung der Angst: Angst kann uns erstarren lassen, unsere Urteilsfähigkeit trüben und uns daran hindern, rational zu handeln. Sie kann dazu führen, dass wir Situationen überbewerten und uns selbst blockieren.
  • Die Realität ist oft handhabbarer: Wenn wir uns einer befürchteten Situation stellen, stellen wir oft fest, dass sie weniger bedrohlich oder überwältigend ist, als wir es uns ausgemalt haben. Der Akt des Handelns durchbricht den Teufelskreis der Angst.
  • Fokus auf das Hier und Jetzt: Das Motto ermutigt dazu, sich auf die gegenwärtige Situation zu konzentrieren und nicht auf hypothetische negative Ausgänge. Es geht darum, Kontrolle über die eigenen Gedanken zu erlangen, anstatt sich von ihnen beherrschen zu lassen.

Obwohl Nug (oder Ng) Mui eine legendäre Figur ist und ihre Lehren oft mündlich überliefert wurden, spiegeln die Prinzipien des Wing Chun, einer Kampfkunst, die ihr zugeschrieben wird, genau diese Erkenntnis wider:

  • Mentale Stärke als Grundlage: Ng Mui und die von ihr beeinflussten Stile betonen nicht nur körperliche Techniken, sondern auch die Entwicklung eines klaren und ruhigen Geistes. Ein ruhiger Geist ist entscheidend, um in einer Konfliktsituation die richtigen Entscheidungen zu treffen und nicht von Panik überwältigt zu werden.
  • Prinzip der Direktheit und Effizienz: Wing Chun zielt darauf ab, Bewegungen so direkt und effizient wie möglich auszuführen, um eine Bedrohung schnell und entschlossen zu neutralisieren. Diese Direktheit hilft, die Zeit, in der Angst entstehen und wachsen könnte, zu minimieren. Ein zögerliches oder ängstliches Handeln verlängert eine gefährliche Situation und verstärkt die Angst.
  • Training unter Druck: Im Training von Kampfkünsten wie Wing Chun werden Schüler oft unter Druck gesetzt, um ihre Reaktionen zu testen und ihre Fähigkeit zu verbessern, auch unter Stress ruhig und effektiv zu handeln. Dies bereitet sie darauf vor, die Angst in einer echten Konfrontation zu überwinden.
  • Vertrauen durch Können: Durch das Erlernen und Meistern von Techniken entwickeln Schüler ein Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Dieses Vertrauen ist der beste Schutz gegen die lähmende Angst vor dem Unbekannten. Je besser man vorbereitet ist, desto geringer ist die Angst vor dem „Ereignis“.

Für die Selbstverteidigung ist dieses Motto von fundamentaler Bedeutung:

  • Überwindung der Lähmung: In einer tatsächlichen Bedrohungssituation ist die größte Gefahr oft nicht der Angreifer selbst, sondern die eigene Angst, die zu einer Schockstarre führen kann. Wer von Angst gelähmt ist, kann sich nicht wehren. Das Motto ermutigt dazu, diese mentale Hürde zu überwinden und handlungsfähig zu bleiben.
  • Entscheidungsfähigkeit unter Stress: Eine effektive Selbstverteidigung erfordert schnelle und präzise Entscheidungen. Wenn man von der Angst vor dem Ereignis überwältigt wird, leidet die Fähigkeit, die Situation richtig einzuschätzen und die passenden Techniken anzuwenden.
  • Prävention durch Selbstsicherheit: Wer eine innere Sicherheit und mentale Stärke ausstrahlt, ist weniger wahrscheinlich ein Opfer. Angreifer suchen oft nach Anzeichen von Unsicherheit oder Angst. Das Wissen, dass man sich wehren kann, hilft, eine selbstbewusste Haltung einzunehmen und potenzielle Angreifer abzuschrecken.
  • Fokus auf das Machbare: Anstatt sich Sorgen über das schlimmste Szenario zu machen, sollte der Fokus auf das gelegt werden, was im Moment getan werden kann, um sich zu schützen. Das Motto lenkt die Aufmerksamkeit weg von abstrakten Ängsten hin zur konkreten Handlungsfähigkeit.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Kein Ereignis ist so schrecklich wie die Angst davor“ ein Aufruf ist, die mentale Stärke und Resilienz zu kultivieren, die für die Kampfkunst und Selbstverteidigung unerlässlich sind. Es lehrt uns, dass der größte Kampf oft in unserem eigenen Kopf stattfindet und dass die Überwindung der Angst der erste Schritt zu effektivem Selbstschutz ist.

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