Laut einer Legende eignete sich die Nonne Ng Mui die Bewegungen und Taktiken eines Kranichs an. Bong Sau erinnert an seine Flügel (Schwingen), die er den Angriffen des Gegners entgegenschlägt. Auch der unbewusste Bong Sau Schutzreflex bei untrainierten Menschen lässt einen wichtigen Schluss zu: Bong Sau ist eine evolutionäre Bewegung, die von Natur aus tief im menschlichen Unterbewusstsein verankert ist.
Schlägt der Gegner von außen über Ihren Arm, wird Bong Sau eingesetzt. Bong Sau ist eine universelle Abwehr. Er kann sowohl innerhalb als auch außerhalb des gegnerischen Armes stehen. Bong Sau kann so alle geradlinigen Angriffe, ob mit links oder rechts geschlagen, abwehren. Kippen Sie dazu den Ellenbogen vor Ihren Kopf und nehmen Sie das Handgelenk vor die Körpermitte. Führen Sie Bong Sau dem gegnerischen Angriff entgegen.
Ellenbogen und Schulter sind auf Linie
Eine gedachte Verbindungslinie zwischen Schulter und Ellenbogenspitze zeigt zur Nase des Gegners. Ist der Bong Sau tiefer als Ihre Schulter, rutscht der gegnerische Arm durch. Erst der hohe Ellenbogen versperrt den Weg zu Ihrem Kopf.
Kein Bong – ohne Wu
Bong Sau wird immer von der schützenden Hand (Wu Sau) eskortiert. Diese steht auf der Zentrallinie, auf halbem Weg zwischen Körper und Bong Sau Handgelenk. Aus Wu Sau startet der Konter.
Bong Sau ist in seiner defensiven Form eine federnde Abwehrtechnik. Der exzentrisch gedehnte Trizeps puffert die Kraft des Gegners wie eine Feder. Zusätzlich wird dem Angriff durch einen Ausweichschritt aus der Angriffslinie entgangen. Bong Sau ist in seiner offensiven Form ein gestauchter Ellenbogenstoß. Dieser will dem Gegner zuvorkommen. Wird er blockiert, entsteht Bong Sau.